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Nachhaltigkeitsmanager werden immer gefragter. Denn Nachhaltigkeit ist längst kein Trend mehr, sondern eine Notwendigkeit – und Unternehmen setzen zunehmend auf Experten, die nachhaltige Strategien entwickeln und umsetzen. Der Beruf des Nachhaltigkeitsmanagers spielt dabei eine Schlüsselrolle. Doch was genau macht den Job als Nachhaltigkeitsmanager aus? Und wie sieht es mit Gehalt, Qualifikationen und Karriereperspektiven aus?

Berufsbild: Was macht ein Nachhaltigkeitsmanager?
Im Allgemeinen sollen Nachhaltigkeitsmanager Unternehmen dabei unterstützen, sowohl wirtschaftlichen Erfolg als auch gesellschaftliche Verantwortung verzeichnen können und zum Umweltschutz beitragen. Sie sind dafür verantwortlich, die Nachhaltigkeitsstrategie eines Unternehmens zu entwickeln und umzusetzen. Dazu gehören ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte (ESG-Kriterien).
Die Aufgaben eines Nachhaltigkeitsmanagers
Prinzipiell umfasst der Beruf verschiedene Bereiche:
Analyse, Bewertung und Strategieentwicklung
Die strategische Planung und Implementierung des Nachhaltigkeitsmanagements beginnt mit der Analyse der aktuellen Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens, einschließlich den Aspekten Energieverbrauch, Ressourcenmanagement und soziale Auswirkungen der Unternehmensaktivität. Auf dieser Grundlage wird eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt, die konkrete und messbare Ziele in Bereichen wie Energieeffizienz, Emissionsreduktion und soziale Verantwortung umfasst. Abschließend werden die relevanten Handlungsfelder identifiziert und priorisiert, um die festgelegten Ziele effektiv zu erreichen.
Umsetzung und strategische Implementierung
Auf Basis der vorangegangen Analyse und Strategieentwicklung ist der Nachhaltigkeitsmanager verantwortlich für die Erstellung eines Aktionsplans, in dem konkrete Schritte und Initiativen festgelegt werden, um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Dabei sorgt er dafür, dass die notwendigen Ressourcen wie Budget, Personal und Zeit bereitgestellt werden und ordnet alles in einen umsetzbaren Zeitrahmen. Die geplanten Maßnahmen werden realisiert und durch regelmäßige Überprüfungen und Messungen überwacht. Damit ist der Nachhaltigkeitsmanager auch für die Einhaltung der Ziele verantwortlich.
Nachhaltigkeitskommunikation und Risikomanagement
Ein Nachhaltigkeitsmanager spielt in der Nachhaltigkeitskommunikation eine zentrale Rolle, indem er dafür sorgt, dass das Unternehmen regelmäßig und transparent über seine Nachhaltigkeitsleistung informiert. Dazu gehört die Sammlung und Analyse relevanter Daten in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung sowie die fristgerechte und effiziente Umsetzung der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Diese erstellt oder koordiniert der Manager, um sicherzustellen, dass alle gesetzlichen und freiwilligen Anforderungen erfüllt werden und die Informationen sowohl intern als auch extern korrekt und verständlich mit Stakeholdern kommuniziert werden. Dabei achtet der Nachhaltigkeitsmanager auch auf potenzielle Risiken, die geltenden gesetzlichen Vorschriften und unterstützt die Krisenprävention des Unternehmens.
Prüfung und Verbesserung
Während des laufenden Prozesses ist der Nachhaltigkeitsmanager verantwortlich dafür zu prüfen, ob das Unternehmen seine Nachhaltigkeitsziele erreicht. Dabei steht auch die Förderung von innovativen Schritten und eine Anpassung der Strategie zur Erreichung der vorgesehenen Leistung im Mittelpunkt. Dazu ist es erforderlich, dass sich der Manager auch mit der aktuellen Gesetzeslage und den relevanten rechtlichen Vorschriften, wie beispielsweise der CSRD Berichtspflicht, für das Unternehmen auskennt, um rechtliche Sanktionen oder Glaubwürdigkeitsverlust zu vermeiden.
Weiterbildung, Studium, Gehalt und Karriereperspektive
Für den Beruf des Nachhaltigkeitsmanager gibt es nicht „den einen“ Ausbildungsweg. Sowohl ein Studium wie auch eine Weiterbildung kann hilfreich sein, um sich für den Job zu qualifizieren.
Studium oder Weiterbildung?
Übliche Studienrichtungen sind beispielsweise:
- Umweltwissenschaften
- Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit
- Ingenieurwissenschaften mit Umweltfokus
- Nachhaltigkeitsmanagement als eigener Studiengang
Wer durch eine Weiterbildung in den Job einsteigen möchte, kann auf eine Vielzahl an Kursen und Zertifizierungen zurückgreifen. Einige der wichtigsten Anbieter sind:
- Universitäten und Fachhochschulen mit spezialisierten Master- oder MBA-Programmen
- Online-Kurse zu Nachhaltigkeitsmanagement und ESG-Reporting, beispielsweise bei TÜV oder dem Zentrum für nachhaltige Unternehmensführung
- Zertifikate von Organisationen wie der Global Reporting Initiative (GRI) oder dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK)
Gehalt und Karriereperspektiven
Nachhaltigkeitsmanager sind gefragte Fachkräfte, und das spiegelt sich auch im Gehalt wider. Einstiegsgehälter liegen bei etwa 40.000–50.000 € jährlich, mit steigender Erfahrung sind 80.000 € und mehr möglich. Insbesondere in großen Unternehmen oder Beratungen sind attraktive Gehalts- und Karriereperspektiven vorhanden.
Nachhaltigkeit ist längst ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor. Unternehmen müssen sich an gesetzliche Vorgaben halten (z. B. die CSRD in der EU) und gleichzeitig Erwartungen von Kunden, Stakeholdern, Investoren und Mitarbeitern erfüllen. Nachhaltigkeitsmanager helfen dabei Risiken zu minimieren und Chancen zu nutzen, etwaige Kosten zu senken, z. B. durch Energieeffizienzmaßnahmen sowie die Reputation des Unternehmens zu stärken
Die Nachfrage nach Nachhaltigkeitsexperten wächst stetig, denn die Themen Klimaschutz, soziale Verantwortung und nachhaltige Unternehmensführung werden immer relevanter. Dabei sind Unternehmen durch wachsende regulatorische Anforderungen mittlerweile dazu verpflichtet, Nachhaltigkeitsstrategien zu implementieren. Die meisten Unternehmen weisen nicht genug Ressourcen und Kapazitäten auf, diese zu erfüllen und greifen daher auf Nachhaltigkeitsmanager zurück. Besonders in den nächsten Jahren wird die Rolle des Nachhaltigkeitsmanagers weiter an Bedeutung gewinnen. Wer sich in diesem Bereich qualifiziert, hat daher gute Zukunftsaussichten.
Fazit
Die Rolle des Nachhaltigkeitsmanagers gewinnt zunehmend an Bedeutung, da Unternehmen sich verstärkt der Verantwortung für Umwelt, Gesellschaft und gute Unternehmensführung stellen müssen. Nachhaltigkeitsmanager sind daher für die Entwicklung und Umsetzung von Strategien verantwortlich, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Ziele miteinander verbinden. Mit der steigenden Nachfrage nach Nachhaltigkeitsexperten, attraktiven Gehaltsaussichten und vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten bietet der Beruf des Nachhaltigkeitsmanagers nicht nur eine sinnvolle, sondern auch zukunftsträchtige Karriereperspektive.erbsfähig bleiben wollen.
FAQs
1. Welche Qualifikationen sind für den Beruf des Nachhaltigkeitsmanagers erforderlich?
Ein Nachhaltigkeitsmanager kann aus verschiedenen Studienrichtungen wie Umweltwissenschaften, Betriebswirtschaft mit Nachhaltigkeitsschwerpunkt oder Ingenieurwissenschaften kommen. Aber auch spezielle Weiterbildungen und Zertifikate im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement und ESG-Reporting können den Weg zum Beruf des Nachhaltigkeitsmanagers ebnen.
2. Wie hoch ist das Gehalt eines Nachhaltigkeitsmanagers?
Das Gehalt eines Nachhaltigkeitsmanagers liegt im Einstiegsbereich bei etwa 40.000 bis 50.000 Euro jährlich. Mit zunehmender Erfahrung und Verantwortung können Gehälter bis zu 70.000 Euro oder mehr erreicht werden, insbesondere in großen Unternehmen oder Beratungen.
3. Welche Aufgaben hat ein Nachhaltigkeitsmanager in einem Unternehmen?
Ein Nachhaltigkeitsmanager entwickelt und implementiert Nachhaltigkeitsstrategien, überwacht die Fortschritte, kommuniziert die Ergebnisse intern und extern und stellt sicher, dass gesetzliche und freiwillige Vorgaben eingehalten werden. Er trägt auch zur Identifizierung von Risiken und Chancen bei und fördert innovative Lösungen zur Verbesserung der Unternehmensnachhaltigkeit.
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